Die Staatsanwaltschaft Essen hat nach WDR- Informationen Ermittlungen gegen zwei Verantwortliche des Fußball- Bundesligisten FC Schalke 04 wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung eingeleitet. Der Essener Oberstaatsanwalt Wilhelm Kassenböhmer sagte am Montag dem Interangebot des Westdeutschen Rundfunks, wdr.de, das Strafermittlungsverfahren richte sich gegen Finanzvorstand Peter Peters und Vereinspräsident Josef Schnusenberg. Nach der Strafanzeige einer Privatperson hatten die Ermittlungen Ende Oktober dieses Jahres begonnen. Die Staatsanwaltschaft war am Abend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Vorstandsmitglied Peters zeigte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa überrascht. «Ich weiß von dieser Angelegenheit nichts. Zu Sachverhalten, von denen ich nichts weiß, kann ich mich auch nicht äußern», sagte Peters.
Der mit 137 Millionen Euro verschuldete Club hatte Ende Oktober von der Gelsenkirchener Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) und einer ungenannten Bank eine Finanzspritze in Höhe von 25,5 Millionen Euro erhalten. Derzeit muss sich der Club, der die Lizenz für die laufende Spielzeit in der Fußball-Bundesliga unter Auflagen erhalten hatte, einem Nachlizenzierungsverfahren unterziehen - wie viele andere Proficlubs auch. «Die Lizenz des FC Schalke 04 war nicht gefährdet. Die laufende Saison ist sauber durchfinanziert und auch die nächsten Jahre sind für uns gesichert», sagte Peters nach der Bekanntgabe des Millionen-Deals.